Tage des Notrufes 112 am 11.2.2025

So war der Tag des Notrufes in der Integrierten Leitstelle Erding

Der europaweite Notruf 112 wurde 1991 eingeführt, um eine einheitliche Notrufnummer in allen EU-Mitgliedstaaten bereitzustellen. Dies erleichtert insbesondere Reisenden den Zugang zu schnellen Notfallhilfen. Seit 1998 ist es verpflichtend, dass alle Nutzer von Festnetz- und Mobiltelefonen die 112 kostenfrei erreichen können.

In der Integrierten Leitstelle (ILS) Erding laufen die Notrufe der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr für die Landkreise Erding, Ebersberg und Freising ein. Dazu gehören Einsätze der Feuerwehr, des Rettungsdienstes, der Wasserrettung sowie des Technischen Hilfswerks (THW).

Ein Tag in der ILS Erding

Pünktlich um 06:00 Uhr beginnt die Tagschicht der Disponentinnen und Disponenten. Die Nachtschicht wird abgelöst und es findet die Übergabe statt. Wichtige Informationen wie laufende Einsätze, geplante Transporte oder Einsätze und die Verfügbarkeit von Fahrzeugen werden besprochen. Danach beginnt der eigentliche Arbeitsalltag, und die ersten Notrufe gehen ein.

Die erste Frage, die ein Anrufer hört, lautet: „Hier ist der Notruf für Feuerwehr und Rettungsdienst, mit wem spreche ich?“ Danach folgen gezielte Fragen nach dem Wer? Wo? Was? Wie viele? Welche Art von Verletzungen? Ziel ist es, möglichst schnell die Situation einzuschätzen und entsprechende Einsatzkräfte zu alarmieren. Thorsten Jakobs, ein erfahrener Disponent der ILS Erding, erklärt: „Wir wissen, dass Anrufer oft aufgeregt sind. Unsere Aufgabe ist es, sie zu beruhigen und gezielt durch das Gespräch zu führen. Gleichzeitig leiten wir Erste-Hilfe-Maßnahmen an, bis professionelle Hilfe eintrifft.“ Im Durchschnitt bearbeiten die Disponenten rund 200 Einsätze pro Tag. Hinter jedem Klingeln verbirgt sich ein Schicksal. Jeder Disponent muss innerhalb von Sekunden entscheiden, welche Maßnahmen erforderlich sind. Ob ein Verkehrsunfall, ein Herzinfarkt oder eine Geburt – die Bandbreite der Notfälle ist riesig.

Die Disponenten der ILS sind wahre Multitasking-Profis. Sie alarmieren nicht nur Einsatzkräfte, sondern koordinieren auch Krankenhausbetten, organisieren Fachkräfte und unterstützen Einsatzleiter vor Ort mit wichtigen Hintergrundinformationen.

Neben medizinischen Notfällen gehören auch Feuerwehreinsätze zum Alltag der Leitstelle. Ob Brände, technische Hilfeleistungen oder Gefahrgutunfälle – die Disponenten müssen über ein umfangreiches Fachwissen verfügen. Besonders herausfordernd sind Kombinationseinsätze,bei denen sowohl die Feuerwehr als auch der Rettungsdienst benötigt wird, etwa bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen. Während die Feuerwehr die technische Rettung durchführt, organisiert die Leitstelle im Hintergrund ein geeignetes Krankenhaus mit der erforderlichen Fachabteilung.

Hinter den Kulissen der Notfallrettung

Jeder Tag in der ILS Erding ist unvorhersehbar und herausfordernd. Die Disponenten arbeiten oft im Verborgenen, doch ohne sie wäre eine schnelle und koordinierte Hilfe nicht möglich. Sie sind die ersten Ansprechpartner in einer Notlage, behalten auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf und sorgen dafür, dass Hilfe schnell und effizient ankommt.